Ein Klient einer anderen Nationalität schildert mir, dass er seit ewiger Zeit ein Gefühl von Trauer, Sehnsucht und Wut in sich fühlt. In der letzten Zeit merkt er, wie diese Gefühle seine Lebensqualität immer mehr einschränken. Er ist viel krank und an manchen Tagen sehr antriebslos. Dann wieder strotzt er vor Energie. Er kann sich auch immer weniger an den Dingen freuen, die er sich kauft. Sehr schnell verpufft diese Freude.
Er ist als Sohn einer Familie geboren, die in den 60-ziger Jahren nach Deutschland kam. Er ist hier geboren. Weiter erzählt er mir, dass er sich hier gut integriert fühlt. Ebenso seine Kinder. Dennoch beobachtet er bei seiner Tochter ähnliche Symptome. Sein Vater verstand sich nicht gut mit seinem Vater. Von daher war es gut, dass sein Vater nach Deutschland ging.
WAS HABE ICH AUFGESTELLT?
Seine Eltern, seinen Großvater väterlicherseits, sein Herkunftsland und Deutschland. Um was ging es in der Aufstellung? Es ging um den Trennungsschmerz seines Vaters von seinem Vater. Die Mutter fühlte diesen auch, doch nicht in diesem Ausmaß. Sie litt unter dem ständigen Zwist von Vater und Sohn. Der ähnliche Schmerz des Klienten ist auch bei seinem Heimatland.
Die Lösung
Es stellt sich heraus, dass mein Klient in dem Alter ist, als sein Vater das Heimatland verließ. Durch einen integrierenden Prozess fängt der Vater wieder an auf seinen Vater zu schauen. Ebenso kann er sein Heimatland ins Herz nehmen. Auch mein Klient kann wieder dorthin schauen, ohne ein schlechtes Gewissen seinem Vater gegenüber zu haben. Er darf endlich mit seiner Seelenbewegung bei seinem Heimatland ankommen, dass er in der Tiefe ausgeschlossen hatte.