Als Mensch vom Hund gebissen zu werden, ist eine erschreckende und möglicherweise traumatische Erfahrung. Nicht zuletzt haben wir
Respekt vor Hunden. Doch warum soll es einem Hund nicht auch so gehen?
So habe ich durch eine Aufstellung für einen Hundebesitzer geführt, dessen Hund durch Bisse eines anderen Hundes schwerwiegend
verletzt wurde. Die Folge, der Hund hatte Angst vor anderen Hunden und war diesen gegenüber aggressiv. Die Lebensqualität der Familie und des Hundes war seit dem Ereignis deutlich
eingeschränkt.
Was habe ich aufgestellt?
Ich habe die markanten Lebensstationen des Hundes genommen.
Die Hündin (Mutter) des Hundes: Es stellte sich im Gespräch heraus, dass schon
die Welpenzeit des Hundes zu kurz war. Die Trennung von der Mutter und den Geschwistern war zu früh und für den Hund traumatisch. Das war die für ihn die erste Erfahrung mit Existenz-
und #Verlustangst.
Die Welpenschule: Auf Grund der Größe des Hundes konnte er nie richtig in dieser
Schule mit anderen Hunden spielen. Die Angst der anderen Hundebesitzer schränkte dies merklich ein. Durch ständige Einschränkungen war dies die zweite negative Erfahrung mit Trennung. Auch
die Sozialisierung wurde hier unterbrochen.
Der Biss: Die schwerste Erfahrung des Tieres. Der Hund wollte nur spielen. Die Bisse des anderen Hundes ließ diesen
erneuten Versuch einschneidend scheitern.
Während der Aufstellung war der #Schmerz durch die frühe Trennung von der Mutter und den Geschwistern tief zu spüren. Das Bedürfnis des
Hundes nach „gewollt sein“, nach „Liebe“ und nach Kontakt zu anderen Hunden (Rudel) war wie ein roter Faden ständig präsent. Die Erlebnisse, die das verhinderten, haben wir Schritt für
Schritt – Station für Station - aufgearbeitet.
Nach der Aufstellung zeigte sich der Hund gegenüber der Familie sehr, sehr liebesbedürftig. Ich wünsche allen, dass
dieser #Hund künftig uneingeschränkt mit seinen Artgenossen spielen kann und viel #Liebe und #Zugehörigkeit von allen Seiten erfährt.
#familienaufstellung