Konzeption zur Resilienz und Selbstfürsorge (selfcare) in sozialen Berufen
Yoga ist eine Jahrtausende lange Erfahrungswissenschaft und bis in die heutige Zeit hinein aktuell. Yoga führt zu einer nachhaltigen und ganzheitlichen Lernkultur im Umgang mit sich und mit dem Umfeld.
Steigt für die Pflegekräfte die Lebensqualität und die Gesundheit, überträgt sich dies auf das gesamte Arbeitsumfeld (Kollegium und Patient*Innen).
Mit Yoga entsteht ein Austausch im Team. Es ist ein neutrales Thema da, worüber man sich unterhält. Wichtig bei der Umsetzung von Yoga ist, dass u. a. die Individualität des Einzelnen berücksichtigt wird. Durch den Austausch innerhalb des Teams wird diese somit sichtbar (Arbeitsklima). Aus dieser Gruppendynamik heraus, entsteht auch das Verständnis für die Individualität der anvertrauten Patienten*Innen.
1. Yoga – Praxis basiert auf 4 Säulen:
Pflegekräfte erfahren und lernen durch
1. Körperpraxis
- Ihr eigenes individuelles Bewegungsverhalten
- Ihre eigene individuelle Bewegungskompetenz
- Ihr eigenes individuelles Bewegungsverständnis
- Ausgleich, Kräftigung und Stabilisierung
2. Atem
- zentriert den Geist
- beruhigt das Nervensystem
- wirkt immer zentrierend und entweder
- ausgleichend oder
- vitalisierend oder
- reinigend
3. Klänge, Chanting, Rezitation:
- Schult die Atmung
- Verbessert den Schlaf
- Beruhigt den Geist
- Wirkt u. a. auf Gehirn (Neuronen und neuronale Netze)
- U. a. Ausschüttung neurochemischer Botenstoffe, z. Bsp. Oxytocin
- Wirkt positiv auf Herz- Kreislaufsystem
4. Meditation
- In der Ruhe liegt die Kraft
- Stiller Raum für Reflexion
- Stiller Raum für Regeneration
- Stiller Raum für Ruhe und Rückzug
Yoga ist eine uralte Form der Kinästhetik. Die Harmonisierung von Bewegung und Atem, Klang und Meditation schult und fördert
- Achtsamkeit
- Unterscheidungskraft
- Entscheidungskraft und Selbstbewusstsein
- Aktiviert die Selbstheilungskräfte
- Führt positiv in die Eigenverantwortung
- kultiviert ein neues Selbst – Bewusstsein
2. Systemaufstellung
Diese Methode ist die ergänzende Arbeit zu Yoga mit einem zentralen Anliegen. Der Umgang mit anderen Menschen erfordert es, regelmäßig in Supervision zu stehen.
- Für den Einzelnen
- Für die Themen innerhalb des Teams (Teamentwicklung)
- Umgang mit den zu pflegenden Menschen und den daraus entstehenden nicht geklärten Situationen
- Umgang mit den Angehörigen und den daraus entstehenden nicht geklärten Situationen
- Zur Entscheidungsfindung in der häuslichen und personellen Struktur.
Final bleibt zu sagen, dass mit Yoga und Systemaufstellung eine nachhaltige Arbeitskultur, Lebensqualität
und Gesundheit entsteht. Dies setzt Üben, Lernen und Reflexion als ein dauerhaftes und immer wieder kehrendes Angebot voraus. Der gezielte Einsatz im Mitarbeiterbereich überträgt sich positiv auf das Arbeitsklima und auf den Patientenbereich.